Auf der Fahrt von der Salzmine nach Bogotà werden wir auf einmal von einem neueren Jeep mehrfach drauf hingewiesen, dass eine Birne von uns kaputt ist, bis er uns sogar angehalten hat um uns zu sagen, dass unser rechtes Bremslicht ausgefallen ist. Dazu muss man wissen, hier in Kolumbien fahren alle rum wie sie wollen, alle Lichter blinken und leuchten. Es ist schwer zu erkennen, ob sie blinken/bremsen oder einfach nur das Licht an ist. Da ist unsere deutliche Signalisierung wohl besser und auch mit ausgefallener Lampe besser zu erkennen als die Christbäume, die da rumfahren.
Wir wagen uns von Norden in die Stadt rein über die sogenannte Autopista Norte – das ganze geht Zweispurig rein und dann wird es auch noch breiter und das Chaos nimmt zu, schlimmer ist die schlechter werdende Straße. Wir beschließen uns erst mal im Norden nieder zu lassen, und stellen fest, hier ist ja das Reichenviertel und bleiben wie die Kolumbianer es machen an der Seite von der Straße stehen und parken dort.
Hier im Norden, soll es einen guten Outdoorladen geben mit Kletterzeug etc. und da wollten wir gleich mal hin schauen, da sie uns eine Edelstahltrinkflasche bei der Fährüberfahrt geklaut haben. Der Outdoorladen ist gut ausgerüstet aber das Gewünschte gibt es nicht. Anschließend machen wir die Gegend unsicher.
In der Früh stehen wir gleich mal um 7:30 auf und rüsten uns mit einem reichlichen Frühstück mit frisch gepressten Orangensaft für den Stadtbesuch. Dazu parken wir doch den Ducato wo anders hin, da wir zu viele unterschiedliche Aussagen bekommen haben, auf einen Parkplatz mit einem Wächter, der das ganze nur auf Trinkgeldbasis macht.
Zum Glück müssen wir nur gerade der Straße folgen bis zum Transmilenio. Hier in Bogotá gibt es keinen Schienenverkehr aber es gibt extra für die Busse Straßen und in der Mitte die entsprechenden Busstationen, eigentlich wie bei uns die S-Bahnstationen nur halt mit Straße.
Für so eine Fahrt mit dem Bus benötigt man etwas mehr Standvermögen als bei unseren öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Straßen sind für den Transmilenio nicht so gut wie für die Autos und es wird in der Stadt mit 80 Sachen über die Straßen geheizt. So kommt es auch, dass wenn man sich als Europäer nicht fest hält mal mit dem Kopf gegen die Haltestangen schlägt, vorausgesetzt man steht.
Die Stadt Bogotá liegt auf 2600 Meter über Null und hat ca. 6,8 Milionen Einwohner und dann noch mal 7,9 Millionen Einwohner in der Agglomeration.
Leider gab es an diesem Tag mal wieder keine Sonne, aber das ist bekannt für die Sabana de Bogotá, aber es immerhin regnete nicht. Dort angekommen gingen wir gleich mal in das Gold Museum, das die Goldexponate und weiteres von den Ureinwohnern austellte, das ist eines der Highlights der Stadt.
An zweiter Stelle von den Sehenswürdigkeiten steht der angrenzende Berg Monserrate (3152 m), auf den eine Seilbahn und Zahnradbahn rauf geht sowie ein Fußweg, dieser soll aber sehr gefährlich sein. Wir entschlossen uns mit der Seilbahn hoch zu fahren, nachdem wir zu Fuß die Stadt unsicher gemacht haben. Da sieht man mal die Ausmaße von der Stadt, die von einem Ende der Sabana (375 km Länge) bis zum anderen reicht.
Auf dem Berg lernten wir zwei kanadiesche Piloten kennen, die hauptsächlich Cargo fliegen. Von denen erfuhren wir, dass der Flughafen von Bogotá der höchstgelegene ist, der mit den normalen Passagiermaschinen angeflogen werden kann. Anschließend gingen wir noch mal mit denen ein Bier trinken und so wurde es schon mehr als dunkel und mussten im Dunklen zum Bus gehen.
Da es keinen Fahrplan gibt, gibt es Personen an den Busstationen, die einem Auskunft geben mit welchen Bus man wieder heim fahrt, die Busnummern ändern sich je nach Richtung – System fehl am Platz. Die Busstationen werden auch noch bewacht von dem Militär und Polizei.
Im Bus kamen wir mit ein paar Leuten ins Gespräch. Es fing an, neben mir sprach mich einer auf einmal an, woher wir kommen und es stellt sich heraus, dass es ein Venezuelaner ist. Es entwickelt sich ein Gespräch nicht mehr nur mit der einen Person sondern weitere im Bus beteiligten sich bei dem Gespräch und es wurde uns ein privater Spanischkurs gegeben, so das wir schon fast unsere Station Calle 127 verpasst hätten.
Da wir auf dem Platz gut standen und der Parkplatzwächter eh erst am Morgen wieder kommen würde und wir dieses mal abseits von der Straße standen, blieben wir übernacht gleich auf auf dem Parkplatz stehen.
Am nächsten Morgen (Sonntag) ging es dann noch in einen Frischemarkt und wir deckten uns gleich mal wieder etwas ein bevor wir los fahren. Da sahen wir es erst, die eine Straßenseite war komplett gesperrt worden und der Verkehr musste sich die zwei Spuren von der einen Fahrbahn teilen. Der gesperrte Teil war für Fahrradfahrer und Jogger reserviert und das wurde reichlich genutzt. Die ganze Innenstadt ist am Sonntag komplett für Autofahrer gesperrt und es werden viele Straßen bis komplett in den Norden gesperrt und für die sportlichen Kolumbianer nutzbar gemacht. Wer sagt, dass die Europäer eine Radnation ist, der hat die Kolumbianer noch nicht gesehen, fast alle mit sehr guten Rädern unterwegs. Einige große Straßen haben in der Mitte von der Straße einen Grünstreifen und auf diesem sind Radwege eingelassen.
Dieser Umstand, dass viele Straßen gesperrt waren, brachte uns noch mehr Fahrzeit ein.
So ging es Richtung Medellin weiter.