Auf dem Weg nach Kuelap
Auf der Fahrt zu den Ruinen geht es von der Küste weg in das Landesinnere, wo eine Art Wüste ist in der wohl viel Öl abgebaut wird. So sieht man sehr viele Pumpen stehen oder auch laufen und passend dazu einige Rohre in denen das Öl befördert wird. Die Gegend ist sehr karg und die Straße dazu geht Kilometer lang gerade aus. Auf der Straße hätte man locker Kaffee machen können hinten ohne dass etwas passiert. Nur die Bremshügel zum Verkehr bremsen machen einem da einen Strich durch die Rechnung.
Nach ein paar Stunden fahren kamen wir durch eine größere Stadt Piura durch und nutzen gleich die Gelegenheit zum Einkaufen, da wir in Swiss Wassi unsere Vorräte ziemlich dezimiert hatten.
In jedem Land muss man erst mal länger im Supermarkt suchen bis man alles gefunden hat und die örtlichen Produkte sich genauer angeschaut hat. So kam es, dass es immer später wurde und es dunkel wurde und wir beschlossen nicht mehr weiter zu fahren.
Da es Freitag war arbeiteten die Leute noch und kamen erst später raus und füllten im Einkaufzentrum die Bars und die Geschäfte. Da packten wir die Gelegenheit gleich am Schopf und gingen auch gleich was trinken – unsere ersten Pisco Sour, die es hier in 1000 verschieden Variationen gab.
Am nächsten Tag ging es dann weiter in das Landesinnere rein und es ging weiter in die Berge und die Straße ging nicht mehr kerzengerade aus und ging in Berge über. Es passiert uns auch mal, dass wir einen schönen Übernachtungsplatz finden weit bevor es dunkel wird. Der Platz war direkt an einem See (Stausee) und wir waren abseits der Straße und von jeder menschlichen Seele weit entfernt.
Direkt am See gab es viel Treibholz, dass zu unserem Glück auch noch trocken war und so konnten wir nicht anders als ein Feuer gleich zu machen. Dazu gab es eine Fischpfanne von dem frischen Fisch, denn wir uns von dem Fischerort bei Swiss Wassi direkt gekauft haben. Wir nutzen gleich die Gelegenheit und packen noch Holz ein, denn wir standen schon oft an Stellen, an dem man Feuer machen hätte können nur es gab kein Holz.
Nach einer Zeit meinte da Flo unterm Fahren auf einmal, hier riecht es ja aber ordentlich nach Diesel. Alina meinte, es war der Laster vor uns, was auch in Südamerika immer sein kann, denn an den meisten Fahrzeuge ist etwas kaputt und es stinkt nach etwas. Als wir stehen blieben sahen wir es, es floss Diesel links runter. Was war passiert, der zweite neu gekaufte Dieselfilter hat nicht mal 500 km Fahren ausgehalten und die untere Kappe vom Wasserausscheider ist gerissen. Zum Glück hatten wir genug Dieselschlauch gekauft und so wurde einfach der Filter abgezogen und ein Stück vom Schlauch abgeschnitten und wieder der Orginalzustand hergestellt. Der Inhalt vom Dieselfilter haben wir in ein Tetrapak abgefüllt, damit wir nicht noch mehr Diesel in der Gegend verteilen.
Auf dem Weg fuhren wir durch Zufall durch eine Gegend an der Kaffee und ein Tal weiter Kakao angebaut wird. So konnten wir nicht widerstehen und kauften uns gleich paar grüne Kaffeebohnen und Kakao Bohnen.
Kuelap
Auf dem Weg nach Kuelap gab es zu unserer Zeit eine Straße hin, die während 8 – 13 und 14 – 18 Uhr gesperrt war und so durchfuhren wir die Straße mittags, da wir nachts normalerweise in Peru nicht fahren wollen. Da um die Zeit alle beide Spuren gleichzeitig offen sind und sie die Straße erst neu machen war sie zum Teil nur einspurig aber ein Peruaner fährt einfach weiter ohne zu schauen auch wenn man gerade nicht zu zweit durch kommt.
Angekommen in Kuelap an der Teleferico (Seilbahn), wurde uns gesagt, dass das heute nicht mehr geht weil die letzte Heimfahrt schon um 15:30 ist und wir genau mal 1,5 Stunden hätten. So klärten wir es und konnten am Parkplatz von der Teleferico übernachten.
Kuelap ist eine Stadt, die auf 3000 Meter liegt und wesentlich älter ist als Machu Picchu und besitzt auch noch mehr Häuser. Es war ein religiöses Zentrum der Chachapoya, wurde 800-900 n.Chr. erbaut und erst 1843 wiederentdeckt. Die Häuser hatten eine runde Grundfläche – im Gegensatz zu den Inkas, die rechteckig gebaut haben – und bei einigen war noch der flache Stein in der Mitte zum Getreide mahlen zu sehen.
Es geht vom Parkplatz erst noch ein Bus zur eigentlichen Seilbahn. Die Seilbahn hat auch noch zu allem Unnutz von 11:30 bis 13:30 geschlossen und so hatten wir für Kuelab nicht so viel Zeit zum anschauen.
Die Straße raus aus Kuelap wurde auch gebaut und somit gab es die selbe Sperre. Im Unterschied zu der anderen Strecke waren sie schon fertig mit den Arbeiten und hatten die dünne Schicht von Teer schon aufgezogen.
Calla Calla Pass (PE-08N)
Von Kuelap nach Süden Richtung Cajamarca um anschließend in die Cordillera Blanca zu kommen gibt es nur diese Straße oder man fährt den ganzen Weg wieder zurück an die Küste und dort weiter. Um zu dem Pass zu kommen fährt man erst länger am Fluss gegen die Fließrichtung bergauf bis man dann auf 3800 Meter die Passhöhe erreicht.
Ab dem der Fluss verlassen wird geht es nur noch einspurig weiter und nur noch teils geteert, je nach Lust und Laune der Arbeiter so macht es den Eindruck. Ist die Passhöhe erreicht geht es um die Ecke und von dort an wird es sauber steil. Sprich die Straße besteht wirklich nur noch aus einer Spur, die aber so schmal ist, dass der Ducato durch kommt. Es gibt auf der Stecke nur Ausweichmöglichkeiten, damit der Gegenverkehr vorbei kann. Zu unserem Glück ist die Straße nicht zu stark befahren.
Auf der ausgesetzten Seite geht es am Anfang knappe 1000 Meter steil bergab. Sehen wir Gegenverkehr so bleiben wir sehr früh stehen an Stellen, die recht breit sind. Auf der Strecke sieht man viele Stellen, an der die Straße schon etwas abgebrochen ist und wenn Teer vorhanden ist, dann ist er nur mehr eine dünne Haut auf dem kiesartigen Stein. Die abschüssige Straße zieht sich ca. 70 km langsam runter aber mit Unterbrechungen, denn es gibt Häuser dort, wenn es etwas flacher wird und auch mal kleine Orte. Es gibt keine Leitplanke oder sonstige Sicherungen auf der Straße.
Nach dem Pass kommt man an einem Tal mit einem großen Fluß auf 1000 Meter raus in dem Mangos wachsen und wir auch gleich welche kaufen. Nach dem Fluss geht es wieder auf 3000 Meter hoch und die abschüssige Straße setzt sich wieder fort.
Auf der Passhöhe und einem größeren Ort ist dann endlich Schluss mit der Hauptverkehrsstraße, die nur einspurig ist.
Cajamarca
In der Stadt Cajamarca angekommen wollen wir eine neue „Vaso“ Kappe für den Filter kaufen und werden in der Autostraße von drei Leuten aufmerksam gemacht, dass was mit unserem Auto sei. Aber wir gehen nicht drauf ein und fahren zu unserem rausgesuchten Stellplatz, um auch mal wieder unser Brauchwasser aufzufüllen.
Der Eigentümer (Ricardo) von dem Stellplatz ist auch ein Mechaniker, da wir ja wirklich mit einem Geräusch rumfahren, das aus dem Reifen kommt, an dem das Radlager nach den Wechselintervallen schon in Deutschland fällig war und wir es vorsichtshalber mitgenommen haben. Weiter wollten wir den Dieselfilter wieder in Betrieb nehmen.
Am nächsten Tag fahren wir in die Stadt nachdem uns Ricardo ein Geschäft genannt hat, bei dem es die Vaso geben könnte. Diesmal haben wir mehr Glück und nach dem kurzer Zeit finden wir im LKW Ersatzteileladen die Vaso und kaufen sie und im nächsten gleich einen Schlauch, damit das abgelassene Wasser definiert abgeleitet werden kann.
Nachdem Flo das Auto vorne aufgebockt hat und sich noch mal das Rad anschaut, kommt auch Ricardo dazu und die zwei suchen nach dem Geräusch. Die Bremsen können ausgeschlossen werden, da das Geräusch auch da ist beim Bremsen.
Am nächsten Tag, ein Sonntag, fahren wir weiter und passieren einige Polizei Kontrollen wobei nur eine uns aufhält und den Pass sehen will und die Kopie vom Führerschein. Die Polizei kann sicher nichts mit dem Deutschen Führerschein anfangen. Nachdem wir jetzt aber auch ein typisches Geräusch in der Kurve haben, wie wenn das Radlager kaputt ist, beschließen wir umzudrehen und beim Ricaro es zu tauschen, da es recht einfach ist und er viele Leute kennt.
Am Abend baut Flo noch schnell den Achsschenkel ab, Ricardo sagt, dass am nächsten Tag einer seiner Angestellten mit dem Flo zu einer Werkstatt fährt, die eine große Presse haben. So fährt da Flo am nächsten Tag mit Ben auf dem Moped zu einer Metallbauwerkstatt, die eine große Lagerpresse haben und so kostet die Reparatur 20 Soles, das Lager haben wir ja dabei gehabt. Man spürte beim Drehen am alten Lager schon zu viel Spiel und es lief schon recht rau.
Wir wollten dem Ben Trinkgeld geben, aber er nahm es nicht an auch Ricaro wollte kein Geld für die Hilfe. Es ist halt einfach auch ein Bastler, dem das ganze Spaß macht. Er repariert auch nur noch als Hobby Autos und sonst macht er Wasser/Elektroinstallationen und vor allem Feuerlöschanlagen.
So konnte es mit neuen Lager weiter gehen, davor durften wir noch einen ordentlichen Regenguss erleben bevor wir weiter durften.