- Auf dem argentinischen Seite ist die Stadt mit ca. 60.000 Einwohner Ushuaia und somit die südlichst gelegene Stadt der Welt, es gibt auf der chilenischen Seite auf der anderen Seite vom Beagle Kanal einen Ort Puerto Williams, der aber nur ca. 2300 Einwohner hat und nur über eine Fähre erreicht werden kann, die auch noch sehr teuer ist.
Angekommen in Ushuaia tankten wir erst mal den Ducato mit Diesel voll und duschten an der Tankstelle erst einmal ausgiebig. Dort lernten wir zwei Kanadier kennen, die schon länger hier in Südamerika unterwegs sind und so ziemlich die Einigen sind , die wir getroffen haben, die langsamer sind als wir. Die zwei machen am folgenden Tag eine Antarktikreise mit dem Boot.
Wir stellten uns dann unten am Hafen hin, der Hafen ist sehr klein und besteht nur aus einem Kai, der doch recht weit weg war.
Ushuaia verdient hauptsächlich mit Touristen das Geld und so ist es auch ganz schön hergerichtet. Da es nicht sehr schönes Wetter hatte, gab es die ersten zwei Tage nichts zu tun als Bilder sortieren etc. und sich mit dem Simon zu treffen, denn wir hier wieder trafen. Das Wetter ändert sich zwar schnell hier, aber es gab doch leider viel Regen.
Hier in Ushuaia fangen die meisten Kreuzfahrten oder auch Expeditionen zur Antarktis an und enden auch wieder und es ist sehr interessant die Schiffe, die fast täglich hier anlegen auf Marinetraffic anzuschauen, woher sie kommen und wo es hin geht und von welcher Reederrei sie betrieben werden. Es ist auffällig, dass die Europäer hier sehr viele Expeditionen anbieten.
Nationalpark Tierra del Fuego
Als das Wetter schöner wurde, fuhren wir in den Nationalpark und nahmen dem Simon und Christiane mit um dort auf den Cerro Guanaco zu gehen. Von diesem Berg kann man ganz Ushuaia übersehen und schön in den Beagle Kanal. Um auf den Berg zu kommen muss man sich erst einer Schlammschlacht unterziehen, der Weg ist leider nicht vorhanden und nicht gepflegt, obwohl man viel Geld bezahlt für den Parkeintritt.
Für die 4 km und 970 Höhenmeter Tour werden 4 Stunden einfach angegeben, wir benötigten hoch etwas mehr als 2 Stunden auch wenn die Wanderung mit steilen Passagen gespickt ist, ist sie recht einfach und gut ausgeschildert.
Die Schlammschlacht ist ein Stück der Strecke, die durch total durchnässte Wiese geht und wo das Wasser nicht ablaufen kann. Zum Glück gibt es genug Gestrüpp an dem man sich entlang hangeln kann und so kamen wir trockenen Fußes durch – bis auf einen Asiat, der kapituliert hat und sehr tief mit dem Fuß versunken ist in dem Schlamm.
Auf dem Berg hatte man Aussicht über Ushuaia und auf den Beagle Kanal und wir hatten Glück mit dem Wetter, erst beim Abstieg fing es an zu Regnen und im Wald etwas stärker, uns kamen aber immer noch Leute entgegen.
Angekommen am Auto nutzen wir die Gelegenheit gleich und heizten unsere Außendusche an und duschten uns gleich am Parkplatz, bevor wir weiter fuhren zum Campingplatz (was kein Campingplatz ist sondern nur ausgewiesene Wiese) in dem Park, denn mit dem Eintritt darf man länger im Park bleiben.
Am nächsten Tag wollten wir am Meer weiter wandern, aber da wir an einem Fluss standen und es schönes Wetter hatte, nutzen wir die Gelegenheit um Wäsche zu waschen. Nein wir haben nicht im Fluss gewaschen, aber wir haben das Wasser benutzt und wir benutzen nur Produkte, die abbaubar sind, die man in Europa bzw. Deutschland sehr leicht bekommt. Zu diesem Thema haben wir auch einen Artikel geschrieben .
So nutzen und genossen wir die Sonne und blieben einen Tag im Park stehen, nachdem wir die letzten Wochen sehr wenig Sonne gesehen haben. Am nächsten Tag gingen wir noch die kleinen Runden durch den Park und am Meer entlang und besuchten einen kleinen Wasserfall.
Schifffahrt auf dem Beagle Kanal zu den Pinguinen
Da wir nicht zu den Magellan Pinguinen in Chile konnten, fuhren wir jetzt hier mit dem Boot zu einer Insel auf dem die Magellan Pinguine und noch eine weitere Pinguinart zu sehen ist. Bei der Tour besuchten wir noch Seelöwen und fuhren bei den Komoranen vorbei.
Das Boot war ein Katamaran, denn sie einfach auf den Kies von der Insel setzten und so konnten wir die Pinguine von Nahem sehen, welche doch sehr neugierig sind und sich nicht davon stören ließen. Die ganze Fahrt dauerte dann 4 Stunden und war billiger als in Chile mit einem besseren Boot.
Laguna de los Tempanos
Nachdem der Tag es zu lies und es schön war, unternahmen wir noch eine Wanderung zu der Lagune und machten einen Spaziergang auf dem Gletscher mit unseren Steigeisen. Der Gletscher liegt am Fuß von der Lagune und man findet tolle Eishöhlen vom Gletscher in die man rein kann und raus schauen kann. Wir wollten unsere Steigeisen ausprobieren und so nutzen wir den Gletscher, um auf ihm einen kleinen Spaziergang zu machen.
Am Abend nach der Tour gingen wir wieder zum einheimischen Lokal Schnitzel essen, das die Argentinier gerne essen und nach eigener Aussage erfunden haben. Dazu tranken wir einen Rotwein, denn eine ganze Flasche Rotwein ist billiger und besser als Bier.
Südöstlichste Straße und Ende der Welt
An diesen Tag war es schon sehr kalt und die Wolken zogen am Abend auf und so war es am nächsten Morgen nicht erstaunlich, dass es in den Bergen geschneit hat bis auf ca. 200 Höhenmeter runter und das im Sommer.
Nachdem wir noch unsere Sim-Karte aufgeladen haben fürs Handy, fuhren wir zur noch die Straße die südlicher geht als Ushuaia liegt entlang zum östlichen Anfang vom Beaglekanal. So waren wir dann doch wirklich am Ende der Welt.
Um dort hin zu kommen fährt man durch den Grund von der Estancia Haberton, die auch vier Wiesen ausgewiesen hat, um dort zu campen aber wir fuhren weiter durch den Grund durch.
Zu der Estancia werden Touren angeboten, da es die älteste Farm am südlichen Ende von Argentinien ist. Sie wurde 1886 gegründet und war der südlichste bewohnte Teil abgesehen von den Ureinwohnern hier und der Siedlung Ushuaia, die bis Mitte 1900 ein Gefängnis war.
Am Ende der Welt gibt es eine Polizeistation und eine Estancia vor der wir kurz stehen blieben und sich der Besitzer mit uns gleich unterhielt sowie seine zwei Hunde uns auch begrüßten und darauf bauten, dass wir sie mit nehmen – verständlich.