Auf dem Weg nach Mendoza
Auf dem Weg nach Mendoza geht es durch nicht all zu spektakuläre Landschaft, denn es wird wieder trockener. Zwar sind die Berge höher, aber es gibt keine Straße, die direkt entlang führt, nur Stichstraßen. Aber wir haben uns in Mendoza mit Marcella und Dieter verabredet, denn die sind auch in der Gegend. Die beiden haben wir in Peru (Caraz) kennengelernt und dann bei Matilla und in Vicuna wieder getroffen.
Es geht die berüchtigte Ruta 40 entlang, die mittlerweile zum größten Teil schon geteert ist, aber natürlich geht sie schneller kaputt als sie unterhalten wird und so gibt es auch Teile, die wieder zum Schotter zurückgefallen ist. Das Phänomen ist sehr interessant, denn auf einmal im Schotter findet man wieder kleine Inseln vom Teer, was auch das Fahren nicht einfacher macht, denn die Inseln haben „scharfe“ Kanten und so ist es meistens einfacher diese Inseln zu umfahren.
Mitten im Nirgendwo treffen wir auf einen Gaucho, der mitgenommen werden will, und so nehmen wir ihn doch mit bis zur nächsten Stadt Mallagüe. Leider kann er nur schlechtes Spanisch bzw. mit einem heftigen Dialekt und er erzählt, dass sie normalerweise eine Einheimischensprache Catalan sprechen (nicht mit Spanien zu verwechseln).
In Mallagüe gibt es am Straßenrand wieder Obstverkäufer und wir kaufen gleich mal ein und freuen uns, dass die Früchte wesentlich billiger sind als im restlichen Patagonien.
In der Stadt fahren wir dann auf den Camping Municipal, da er ganz gut sein soll und billig und dort treffen wir die zwei Schweizer Willi und Heidi wieder, die wir das erste mal bei El Bolson getroffen haben und auch wieder bei den 7 Lagos. Wir nutzen gleich die Gelegenheit und bringen unsere Wäsche zum Wschen und Essen gemeinsam.
Mendoza – Maipu
Die Fahrt nach Mendoza geht nicht über den direkten Weg, denn es gibt einfach keine fahrbare Straße sondern wir müssen ein Dreieck über San Rafael fahren, denn die Ruta 40 ist zu und wird neu gebaut.
Wir fahren nicht direkt nach Mendoza rein, sondern nach Maipu, ein Stadtteil von Mendoza und eines der Weinanbaugebiete, die es dort gibt. Da hier wie in anderen Großstädten auch eingebrochen wird in Autos fahren wir ausnahmsweise auf einen Stellplatz bei einem Belgier, der eigentlich Zimmer vermietet und ein eigenes Weingut hat, aber nicht selbst Wein macht, sondern die Trauben zu einer Bodega bringt und von ihnen dann den fertigen Wein bekommt.
Der Platz ist zwar nicht billig, aber es gibt dort alles auch eine schöne Dusche mit warmen Wasser und einigermaßen vernünftiges Internet sowie einen Aufenthaltsraum. Auf dem Platz treffen wir Dieter und Marcella, die uns schon beim Hans (dem Belgier) angemeldet haben. Natürlich gibt es nach so einer langen Zeit viel zu erzählen.
Auf dem Platz steht noch ein Van mit zwei jungen Engländern, die nach Norden reisen. Zusammen gehen wir mit Dieter und Marcella am nächsten Tag zum Wein verkosten zu einer der Bodegas, die zu Fuß erreichbar ist.
Wir haben frischen Mais gekauft um mit den Beiden zusammen frische Arepas zu kochen, denn sie mögen sie sehr gerne und wir natürlich auch (siehe Rezept). An dem Abend essen wir alle zusammen auch die Engländer kommen zu uns zum Essen und wir machen eine Verkostung vom Wein des Belgiers.
Da nicht nur Wein hier angebaut wird, sondern auch Oliven, gehen wir noch zu viert zu einer Olivenöl Verkostung und kaufen vor Ort gleich Olivenöl, da es recht gut ist und für hier billig. Die Oliven und das Öl können natürlich nicht den europäischen und schon gar nicht den griechischen mithalten, aber es ist wesentlich besser als das Öl aus dem Norden.
Stausee
Nach ein paar Tagen und Nächten auf dem Platz verlassen wir ihn, da es doch recht teuer für uns ist und fahren in die Berge und stellen uns an einen Stausee. Ab ca. 14 Uhr kommt ein Thermikwind auf und es kommen Kiter und Windsurfer raus, wie am Gardasee, die Umgebung hat auch Ähnlichkeiten vom Gardasee.
Der Platz ist recht bekannt bei den Mendoza Leuten und so kommen fast jeden Tag welche um dort Feuer zu machen und ihr Asado zu bereiten. Am Wochenende wird die ganze Gegend bevölkert und überall geht Rauch vom Grillen auf und es kommen auch noch Gerätetaucher raus um dort zu tauchen.
Am Sonntag lernen wir Juan und Leonie mit ihren beiden Kindern kennen, die uns dann zu sich in einen Vorort von Mendoza nach Hause einluden.
Bevor wir die Beiden besuchten gingen wir noch in die Thermen, die nicht weit weg von dem See waren. Die Thermen waren recht schön gemacht und mit vielen Becken versehen und verschiedenen Temperaturen, so das für jeden etwas dabei war und das Ganze noch bezahlbar nicht so wie in Chile, wo das kleinste Becken ein Vermögen kostet, das nicht mal wir in Europa zahlen.
Auf der Fahrt zu den Thermen ging uns der Motor ab einer bestimmten Drehzahl aus und so fuhren wir wieder zurück und wechselten erst mal den Dieselfilter und das nach 8000 km. So war es wieder geboren, unseren Vorfilter in Betrieb zu nehmen, aber diesmal einen Filter ohne Plastikvase, denn diese ist uns jedes Mal nach paar hundert Kilometer gesprungen.
Bekannte in Mendoza
Bevor wir zu Juan und Leonie fuhren gingen wir erst einmal einkaufen und nach einem neuen Dieselfilter suchen, nur leider machte uns die Siesta wieder ein Strich durch die Rechnung so, dass wir nur einen Filterverkäufer aufsuchen konnten. Nach dem Einkaufen und Tanken ging es dann zu den Beiden zu Besuch.
Leonie ist ursprünglich aus Deutschland und er ist Argentinier, aber die beiden haben sich in Barcelona kennengelernt und leben erst seit einem Jahr hier. Juan kommt ursprünglich von Mendoza und den Leuten aus Mendoza wird nachgesagt, dass sie so sind wie Leute aus einem Bergdorf, es wird nicht weit weg gegangen und jeder kennt jeden – soweit das in Mendoza möglich ist. Sie haben sich ein Grundstück in einen semi-privado Areal gekauft und selbst ein Haus gebaut, was recht schön geworden ist.
An dem Abend gab es Lasagne zu essen dafür wurde am nächsten Tag (Freitag) nach dem Arbeiten – Mittags typisch argentinisches Asado gemacht, da das Wetter mitspielte. Schon am See haben wir beobachtet und auch schon davor, wenn Argentinier grillen, dann wird eine halbe Kuh auf den Grill gelegt und so wird etwa 500 g Fleisch pro Person gerechnet oder auch mehr. Als Vorspeise gibt es die lokale Wurst und auch gerne Blutwurst, was für uns nicht so das bevorzugte Essen ist. Aber danach gibt es verschiedene Stücke vom Rind. Es wird Stück für Stück gegessen und so dauert das ganze Prozedere etwas an. Dazu gab es gegrillte Zwiebel und etwas Brot mehr braucht ein Argentinier zum Grillen nicht, außer natürlich den Wein.
Wir bauten zusammen noch einen Kompost, den sie sich schon lange kaufen wollten, aber es gibt so etwas nicht in Argentinien und Flo reparierte noch eine Lampe.
So blieben wir dann doch noch eine Nacht mehr, aber am nächsten Tag ging es auch für uns weiter, sie wollten noch das wir bleiben, aber wir kommen auch gerne im Winter wieder und so fuhren wir erst zum Filterhaus, wo wir alle benötigten Filter bekamen.
Anschließend ging es in die Berge Richtung Uspallata. In Mendoza war der Himmel verhangen mit Wolken und kaum hatten wir den Pass überquert – der uns etwas an Peru erinnerte nur das hier die Straße wesentlich breiter und befestigter war als die Bergstraßen in Peru – es ging aber auch an der Seite schön abwärts zum Teil auch ohne Leitplanke.