Nach einer fast zweitägigen Fahrt sind wir dann am Ziel in El Trébol angekommen. Wir werden gleich herzlich begrüßt und da es Sonntag ist und Argentinier wären keine Argentinier, wenn es nicht Asado gäbe.
Unsere Freunde sind Daniel und Milena mit ihren beiden Kindern Valentina und Sophia, die wir in Ecuador, genaugenommen in Quito, kennengelernt haben und die uns zu sich eingeladen haben und auch ein paar Mal nachgefragt haben, wann wir denn jetzt kommen. Die Vier haben auch einen Transporter selbst ausgebaut als WoMo und lieben das Reisen auch außerhalb ihres Landes.
Natürlich waren wir nicht alleine am Sonntag, denn die direkten Nachbarn sind die Schwester mit der Familie und diese waren dann auch dabei beim Asado. Asado (Grillen) ist wer es noch nicht weiß, ein ganz wichtiges Essen, denn es wird ständig und überall zubereitet und man isst gerne in Gesellschaft und das Asado wird zelebriert und dauert so etwas länger als wenn wir in Europa grillen.
Da Meiiea und Daniel kein Englisch oder Deutsch können, sprechen wir die ganze Zeit Spanisch, zwar kann Valentina Englisch aber sie will es einfach nicht sprechen.
Rosario
Am nächsten Tag fahren wir zusammen nach Rosario die nächste größere Stadt von El Trébol. El Trébol ist eine kleinere Stadt aber in der reicheren Gegend von Argentinien, wo sich die ganze Landwirtschaft bbefindet. Argentinien produziert etwa für 400 Millionen Menschen Lebensmittel und exportiert diese fleißig (in Argentinien leben etwa 45 Millionen Menschen), dazu gehört viel Soja. Hier sind die Regelungen, was Gentechnik oder Naturschutz angeht, nicht so ausgeprägt und so wird auch fleißig gespritzt und Chemie eingesetzt.
Nach Rosario müssen Daniel und Milena, da sie dort zur Bank müssen und so fahren wir mit und Daniel wollte noch mit uns nach neuen Stoßdämpfer schauen, denn wir wollten die in MercadoLibre kaufen und dann zu ihnen kommen lassen. So kauft Alina sich eine neue Jeans und wir gehen noch zusammen einen Kaffee trinken bevor wir nach den Stoßdämpfern und Trag-u. Führungsgelenken schauen. Daniel ruft für uns die Repuestos Tiendas an und erkundigt sich nach den Stoßdämpfern, die wir haben wollen, denn wir wollen keine China Teile haben, sondern wieder die Sachs, die es hier gibt.
Einer der Händler meint ja er hat sie, als wir vor Ort sind, bringt er uns die falschen und dann gesteht er uns erst, dass er sie hier doch nicht auf Lager hat, aber wir können sie in der Nähe von El Trébol in 3 Stunden abholen, was wir sicherlich nicht machen, sondern erst am nächsten Tag.
Ersatzteile
Wir staunen nicht schlecht, wie viele Läden es in El Trébol gibt, das etwa 10.000 Einwohner hat. So bekommen wir für den selben Preis die Trag- und Führungsgelenke vor Ort (die zwar noch gut sind, aber wenn schon alles auseinander ist…) und fahren nachmittags nach zu dem Sachs Händler. Mit ihm war die Kommunikation recht schwierig, Daniel machte das für uns alles, aber der Händler wusste nicht, ob er sie hat und wie viele aber am Ende hatte er sie und wir mussten sie bar bezahlen und das in Argentinien, wo die Banken einem je nach dem nur 100 € an Geld geben.
Am Abend gab es wieder Besuch von Mauro und seiner Frau und es gab gegrillten Fisch.
So ging es am nächsten Tag früh los und wir fuhren den Ducato rein in die Durchfahrt zum Garten und fingen an die Teile zu wechseln. Am Tag davor haben wir von Daniels Werkstatt einen Federspanner für die Person-Federbeine bekommen, aber die waren uns auch zu windig und so sicherten wir die noch mit drei weiteren kräftigen Spanngurten. Daniel konnte es sich nicht nehmen lassen und schmiss sich in den Blaumann und half etwas mit – nach Erzählung von Milena war der Daniel komplett dreckig und trank aber die meiste Zeit nur Mate-Tee, da an einem Reifen nur einer richtig arbeiten kann.
Am Abend waren wir fertig mit dem Wechseln der Teile (Bremsscheiben und neue Beläge, Stoßdämpfer und Trag- und Führungsgelenke) und es war Frauenabend und Alina war mit eingeladen. Zu Daniel kam Mauro und sein Nachbar und der Flo kochte etwas.
Der Abend dauerte wieder mal etwas länger, aber da die Argentinier eh eine Siesta halten, sind sie es gewohnt, dass es bis 2 Uhr früh geht, denn es gibt hier auch sehr spät (22-23 Uhr) essen.
Es ist ganz normal, dass man hier in Argentinien mehrmals in der Woche mit Freunden zusammen isst und so wurde Daniel und Flo auch wieder zum Essen mit weiteren Freunden eingeladen am nächsten Abend. Mauro kochte am Feuer eine argentinische Spezialität – Leber mit Kartoffeln und Gemüse. Insgesamt waren wir dann 9 Leute und es wurde kreuz und quer geredet. Der argentinische Akzent ist nicht so leicht zu verstehen, klar haben wir uns schon mehr an ihn gewöhnt, aber bei so vielen Leuten ist es schwer zu folgen. Wie schon erwähnt, gegessen wurde dann erst um 23:30, da die Freunde von Mauro auch gar nicht früher kamen. Dazu wurde Wein oder auch Bier getrunken. Was sehr beliebt ist, ist der Torro Wein, denn man mit Sprudelwasser und Eiswürfel trinkt. An für sich ein recht erfrischendes Getränk.
Am Anfang wunderte ich mich schon, es brachte jeder sein eigenes Geschirr und Besteck mit, wir dachten erst immer, diese Sets, die man an der Straße sieht, sind mehr touristisch aber es wird selbst benutzt. Zum Schluss des Essens wurden die Kosten durch die Anzahl der Personen geteilt und jeder bezahlte und die Runde löste sich schnell auf. Daniel und Flo waren eingeladen und blieben noch etwas beim Mauro, um in kleiner Runde zu dritt noch etwas zu reden, und von da an verstand auch Flo wieder mehr.
Kurzer Abschied und Abstecher nach Uruguay
Das Wetter wurde wieder besser und so musste Daniel es nutzen, um weiter zu ernten und wir fuhren am Samstag nach Uruguay, da wir schon 3 Monate in Argentinien waren und das Visum verlängern müssten und das Verlängern in der Migration über 50 € pro Person kostet.
Der Besuch bei unseren Freunden war sehr schön und wir fühlen uns sehr willkommen und wurden wieder eingeladen direkt nach dem Uruguay Besuch.
Die Einreise nach Uruguay war einfach aber das Wetter war schlecht und es regnete etwas aber mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit. Wir besuchten ein großes Wasserkraftwerk am Rio Uruguay, das etwa 50 % des Stromes von Uruguay produziert und 50 % des erzeugten Stromes geht nach Argentinein. Wir wollten es uns anschauen, was auch möglich war und das sogar kostenfrei. Das Kraftwerk hat 2 x 7 Turbinen und einen surchschnittlichen Wasserdurchsatz von xxxx m²/s was dann eine Energie von xx Giga Watt entspricht.
Am nächsten Tag gingen wir in Uruguay noch in eine Therme bevor wir wieder zurück nach El Trébol fuhren. Bei der Rückfahrt wurden wir von einer Polizeikontrolle aufgehalten, da eines unserer Lichter ausgefallen ist (Tagfahrlicht ist Pflicht) und so tauschen wir es gleich ein paar Meter weiter. Die Gelegenheit nahmen die Polizisten gleich war um mit uns sich zu unterhalten und kamen zu uns und wir erfuhren, dass sie 48 Stunden Schichten haben und so sahen sie auch aus.
Bei der weiteren Fahrt kannte das Navi eine Abkürzung durch einen bei uns würde man es als Feldweg bezeichnen aber wir fuhren ihn einfach nur die letzten 300 Meter wäre es einfacher gewesen, der Hauptspur zu folgen und nicht gerade weiter, denn da ging es einen lehmigen Buckel runter und wir rutschten etwas runter, aber unten wäre keiner mehr durchgekommen, denn es war einfach zu dicker Matsch.
Nun hieß es etwas Luft ablassen und Stöcke auf den Lehm um den steilen Abhang rückwärts hoch zu fahren, da umdrehen nicht mehr ging. Nachdem das nicht bei der Steigung reichte, da der Lehm sehr glitschig war und vorwärts nichts mehr ging, packten wir die Schneeketten aus und mit diesen ging es dann recht leicht den Buckel hoch zu fahren.
Zurück in El Trébol
Als wir ankamen war Melina erst mal alleine, aber Daniel sollte an dem Tag auch zurück kommen von der Arbeit, da der Regen eingesetzt hatte.
So blieben wir bis Samstag, eigentlich wollten wir früher fahren, aber wir wurden überredet noch bis Samstag zu bleiben, da es am Freitag bei der Schwester Asado gabt und noch welche da sind, die sich auch ein WoMo anschaffen wollen und so blieben wir noch bis Samsag Mittag. Unsere Freunde fuhren ca. 500 km zu den Eltern von Milena, da Vatertag am Sonntag hier war und wir fuhren so weiter. Sie wollten uns sogar ihr Haus überlassen bis sie wieder kommen, aber wir wollten uns mit Willi und Heidi treffen und danach mit Susanne und Uli, die wir vom Leoncito kennen.
Edeltraud + Manfred Juli 22, 2019
Abenteuer in beeindruckender Natur, neue Bekannte/Freunde – Essen, Trinken, Reden – auch in spanisch! – umfangreiche Reparatur- und Kocherlebnisse und das alles
LIVE bei euch mit TUX-ON-TOUR.
Wir lesen gerne eure Geschichten
und denken natürlich oft an euch.
Wir wünschen euch weiterhin eine spannende Reise.
❤liche Grüße,
Edeltraud + Manfred