Jaragua do Sul
Auf dem Weg in den Süden blieben wir noch hier und da stehen, aber es gibt nichts besonders zu berichten.
Die Stadt wurde eigentlich um die Firma WEG gegründet, diese wurde von zwei Deutschen und einem Brasilianer in den 1960ern gegründet und bauen mittlerweile weltweit Elektromotoren und was dazu gehört und diese werden hier gefertigt. Dazu gibt es ein Museum, das recht gut sein soll und wir uns anschauen wollten, und auf dem Weg nach Pomerode und dann weiter nach Blumenau lag.
Da wir spät ankamen, übernachteten wir hier und fuhren am nächsten Tag, Sonntag, weiter nach Pomerode, um dann am Abend in Blumenau zu sein, da haben wir einen Spänger ausfindig gemacht und einen Termin ausgemacht. In der Gegend um Blumenau gibt es sehr viele deutsche Auswanderer, die noch Deutsch sprechen und hier soll es genauer zu gehen. Die deutsche Kultur wird als eine eigene der Brasilianer angesehen und so sollte es für eine Reparatur genau der richtige Ort sein. Der Kontakt lief sehr gut und wir bekamen aussagekräftige Antworten und mussten nicht wie so üblich hier mehrmals nachfragen bis man auf das eigentliche kommt und wir bekamen auch noch Bilder, wie sie arbeiten.
Als wir durch Jaragua nach draußen fuhren, fuhren wir an einem Platz vorbei, wo recht viel los war und außen stand „Schützenfest“, die Plakate haben wir schon gelesen gehabt. So beschlossen wir doch einfach mal rein zu gehen und uns das mal anzuschauen.
Das Schützenfest wurde gegründet um die deutsche Tradition hier weiter zu tragen und damit sie nicht verloren geht.
Es bot sich ein für uns sehr lustiger Anblick, denn es waren einige Dinge auf deutsch geschrieben und es liefen einige mit schlechten Lederhosennachbildungen und einfachen Dirndlnachbildungen herum. Es gab viele Bieranbieter, auch wie in Deutschland viele kleine lokale Brauereien, und auch Weißbier und ein Schützenfestbier nur für das Fest und dazu spielte sogar eine Band mit deutschen Liedern, wobei der Akzent etwas gewöhnungsbedürftig war.
Als wir mal durch gegangen waren und beschlossen hier einfach kurz zu bleiben, kam Flo schon wieder mit einem ins Gespräch, der mit Filzhut und typische Tracht der Schützen herum lief, er konnte auch deutsch.
Wir kauften uns Gutscheine für Getränke und als Flo sich ein Schützenfestbier ausschenken ließ, traf er auf die Bekanntschaft vom Anfang. Wir kamen wieder ins Gespräch. Die Unterhaltung dauerte länger und wir verstanden uns recht gut, so erfuhren wir das Vladir ein Präsident von einen der 17 Schützenvereine ist, die es in der Stadt gibt und es kam noch eine weitere Person dazu, die deutsch konnte und sich mit uns unterhalten wollte.
So kam die Gelegenheit recht passend und die zwei bayrischen Fahnen, die wir seit Anfang der Reise mit uns herum fuhren und nur rumlagen sollten jetzt einen neuen Besitzer finden. So schenkten wir Vladir eine Fahne für den Schützenverein und die andere der Besitzerin einer Brauerei. Vladir freute sich sehr über das Geschenk und ging nun mit uns zu den Schießständen. Diese wurden von den Vereinen freiwillig betrieben und die Gewehre sind die privaten und werden in Deutschland gekauft.
Wir bekamen noch die Anstecknadeln vom Schützenfest vom Organisator geschenkt und es mussten einige Bilder mit uns und der Fahne zusammen gemacht werden.
Als wir dran waren mit Schießen und Alina schon fertig war, war Flo an der Reihe, er bestand darauf freihändig zu schießen ohne Aufliegen, denn er war früher auch mal im Schützenverein. Tatsächlich schoss er in einer der Scheibenreihen zwei 10er und einen 8er.
Anschließend wurden wir noch zum Radio von der Gegend gebracht, das Radio hat ein recht großes Sendefeld und dort wurde gleich ein Interview mit uns durchgeführt. Der Moderator konnte auch deutsch und so machten wir das Interview in deutsch und er übersetzte es dann blockweise.
Nachdem es doch so spät geworden ist, ließen wir Pomerode links liegen und fuhren nur durch, hier sollten noch sehr viele deutsch sprechen.
Das Deutsch, das hier in der Gegend gesprochen wird, ist wohl noch sehr alt und es hört sich für uns sehr lustig und ist förmlich und es wird viel in der wir-Form gesprochen. Der Akzent ist wohl eher dem geschuldet, dass alle Bundesländer hier zusammen leben.