Fahrt zur Tatacoa „Wüste“
Von Salento geht es wieder mal über die Berge in die Wüste mit den Namen Tatacoa, was eigentlich keine Wüste ist sondern eine Savanne. Als wir vom Tal los in die Berge fahren wollen, werden wir von Passanten angehalten und es heißt, dass die Straße gesperrt ist. Wir fahren trotzdem weiter, weil es etwas komisch war und viele LKWs die Strecke rein fahren.
Es geht alles gut, Alina versucht im Internet mehr heraus zu finden aber es sind nur widersprüchliche Aussagen zu finden. Wir fahren gemütlich weiter es wird sogar bergauf zweispurig und die Straße ist gut. Auf der zweispurigen Straße geht es in Gokartfahrt hoch bzw. im Zickzack an den Lastern vorbei nach oben, da sie schleichen wie sonst noch mal was.
Und dann war es soweit wir standen, und es ging zum Glück schon wieder den Berg runter. Der Ducato schleppte uns erst mal auf 3500 Meter hoch um dann wieder alles runter zu fahren auf 300 Meter. Die Auto LKW Schlange war ewig lang, so dass man den Grund dafür nicht sah. Auf der Straße wurde es voller, denn die Fahrer stiegen aus und ein Kolumbianer wäre keine Kolumbianer wenn er nicht ein Geschäft wittern würde und fliegenden Verkauf machen würde. Es wurde mit Mopets rumgefahren und Tinto (Café) und diverses anderes angeboten. Wir kamen mit Truckfahrern ins Gespräch und diese teilten uns mit, dass es um 20 Uhr wieder weiter gehen wird. Woher auch immer sie die Information hatten, nach ein paar Stunden stehen ging es dann auch weiter. Es war mal wieder eine menschliche Ampel – da es einspurig wurde. Somit haben wir uns die paar Hundert Kilometer an Umweg gespart, welches auch sehr teuer geworden wäre wegen der Maut.
Tatacoa Wüste
Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Neiva und von dort in die Wüste rein. Wir wollten nicht die Hauptstrecke fahren, sondern nach paar Informationen eine Nebenstraße, die angeblich nicht in Maps.Me und somit nicht in OpenstreetMap eingezeichnet ist. Ja in Maps.Me ist sie nicht vorhanden aber in OpenstreetMap schon und somit auch in unserem Navi (Navit). So fuhren wir erst die Hauptstrecke rein um schnell in die Wüste zu kommen um dort einen Übernachtungsplatz zu finden um dann am nächsten Tag den Rest der Strecke zu fahren.
Wir fanden einen schönen Platz, auf einer Anhöhe, es ging Wind und somit war es nicht zu heiß. Nach Berichten, sollte man die Strecke nicht fahren, wenn es regnet und man kein Allrad hat – selbst damit bleibt man stecken. Es sah erst nicht nach Regen aus, als wir dann das Essen fertig hatten und draußen saßen fing es an zu regnen. So gab es die Wahl, gleich zurück zu fahren oder es aussitzen, wir können ja 2-3 Nächte ohne Probleme stehen bleiben und so blieben wir einfach stehen. Es regnete auch nicht viel.
Am nächsten Tag ging es dann weiter nach einen ausgiebigen Frühstück durch die Wüste. Die Straße war zwar nicht geteert aber durch den festen Sand sehr gut zu fahren ab und zu muss man langsam über etwas Geholpere.
Plötzlich kam nach einiger Strecke ein schlagendes Geräusch, wenn der Ducato etwas geschüttelt wurde zum Vorschein. Erst dachten wir, es ist das Lenkgetriebe und so stellten wir die Spur etwas zum V nach und bei dem Verstellen sah das Flo, dass sich bei der Koppelstange vom Stabi links der Gummi einfach nach oben verschoben hat. Es stellte sich nachträglich heraus, dass die Teller beidseitig fehlten.
Neiva
So fuhren wir weiter nach Neiva, dort wollten wir am Freitag noch Café direkt im Großhandel kaufen. In der Stadt angekommen wunderten wir uns, weshalb alles so leer war und kein Geschäft offen hatte. Kurzum an einer roten Ampel fragt man einfach einen Motorradfahrer, dieser teilte uns mit, dass heute ein Feiertag ist und gleich wurde uns ein Alternativprogramm vorgeschlagen, was es nicht noch zu tun gibt. Wir fanden dann den Café Großhandel und stellten uns davor, der Wächter (sind ja neugierig) kam raus und wir fragten ob wir über Nacht stehen bleiben können, da wir Kaffee kaufen wollen und auch grüne Bohnen. Natürlich durften wir stehen bleiben aber nicht an der Seite, da ist es zu gefährlich lieber bei ihm vor seiner Kamera (unsere Interpretation) – er könnte ja was verpassen.
Am nächsten Tag ging es nach einem ausgiebigen Frühstück in den Laden. Auf dem Hof, lag Rohkaffee um getrocknet zu werden.
Wir wurden gleich super nett empfangen und die Clara wusste schon, dass wir die Deutschen sind. So etwas spricht sich hier schnell rum und so wurde gleich uns Kaffee gebracht zum Probieren. Erst hieß es, dass wir keine 5 kg grünen Kaffeebohnen (Rohkaffee für nicht mal 2 € das kg) kaufen können, aber nach paar Telefonaten später lag der Sack mit 5 kg Rohkaffee vor uns. Wir unterhielten uns über einiges und sie war sehr neugierig, was wir so schon gemacht haben und noch machen wollen mit dem Bus. Natürlich deckten wir uns noch mit 4 kg von dem fertig gerösteten Kaffee ein.
Nach der Bezahlung des Kaffees und einer Führung für die Clara im Ducato bekamen wir noch eine Führung in der Fabrik bei der Rösterrei.
Bei der Gelegenheit, dass wir einen Tag davor durch Straßenzüge mit KFZ Werkstätten und Läden gefahren sind, die zu hatten, gingen wir noch auf die Suche nach einem Teller für die Koppelstange zum Stabilisator und ggf. einen neuen Puffergummi.
Los ging die Fragerei, wir wollten es nicht ausbauen und so hatten wir nur ein Bild am Handy und spielten Buchbinder Wanninger, bis wir dann endlich die richtigen Läden gefunden hatten, die aber viele Teile hatten, aber nicht den Durchmesser wussten – ist ja klar. Mit originalen OEM Teilenummern können sie ja eh nichts anfangen, hier wird gemessen und verglichen ob es passt.
Nach dem Ausbauen ging es noch mal auf Tour und siehe da es gibt extra Läden, die alle möglichen Gummiteile haben und diese auch auf Maß anfertigen. So ließen wir uns einen neuen Puffergummi anfertigen für ganze 2.000 Pesos (ca. 60 Cent). Es fehlten nur noch die Teller, die warum auch immer bei beiden Seiten fehlten.
Fazit: 10 Minuten Aus/Einbauen und 2,5 Stunden nach dem Teil suchen mit einem Kostenaufwand von insgesamt 1 € und zusätzlich ein Mittagsmenü für zwei Personen für 3 € mit 2 Liter Aqua Panela.
Nach dem erfolgreichen Kauf und der Reparatur ging es weiter Richtung San Augustin. Am Abend wurde gleich mal der neue Kaffee geröstet und am nächsten Morgen verköstigt. Fazit: der Kaffee aus Neiva schmeckt besser als aus Salento.
Nikola Juli 31, 2018
So schön von Euch zu lesen. Eine tolle Tour macht ihr da!