Nach der Nacht fahren wir weiter nach Malargüe, die nächstgelegene Stadt, da es oben in der Nacht mehrere Grad minus hat und das Wetter auch nicht so schön ist, eine Skitour zu gehen, abgesehen davon wurde von der Alina der Stiel der Lawinenschaufel bei der Verschiffung geklaut und so müssen wir erst eine Neue in Santiago de Chile kaufen, da es dort die zu vernünftigen Preisen gibt und Auswahl im Gegensatz zu Argentinien.
Uns wurde von einigen Leuten hier ein interessantes Observatorium empfohlen und der Campingplatz Municipal ist recht gut und bezahlbar. So legen wir hier einen kurzen Stopp ein und da es auf dem Campingplatz auch viele Tagesgäste gibt, die nur rein kommen um die Asado Plätze (Grillplätze) zu nutzen. Uns fällt auf, dass wir doch auch ein Asado machen könnten ala Argeninia mit Holz, das Fleisch ist hier recht billig und auch gute Qualität, so decken wir uns beim Nachbar Metzger ein und machen auch ein Asado, das typischerweise viel länger dauert als unser Grillen.
Am Nachmittag tauchte neben uns eine weitere Gruppe Argentinier auf, die auch Asado machten und sich recht schnell mit uns unterhielten. Sie kamen aus San Rafael und waren nur für ein Konzert hier, welches gleich neben dem Campingplatz statt fand und boten uns zwei Karten an, die wir dann auch annahmen als Abendprogramm. Es traten mehrere Gruppen auf auf dem Fiesta de la Nieve und die Karten kosteten ganze 100 Pesos (ca. 2 €) pro Nase.
Observatorium
Nach unserem leckeren Essen und so gut gespeist, geht es dann zum Observatorium. Das Observatorium ist, wie man es sich wohl denken kann, hauptsächlich von Deutschland und Europa finanziert, es handelt sich hier um das Pierre-Auger-Observatorium. Es untersucht kosmische Strahlung und ist hier aufgebaut, da es hier eine sehr trockene Gegend ist und man braucht eine große, flache Fläche. Es sind über 1000 Detektoren mit einem Abstand 1500 Meter auf einer Fläche von 3000 km² verteilt.
Es gibt noch weitere Detektoren und dazu ein Besichtigungsraum, der auch die Technik der einzelnen Detektoren erklärt, sowie viele wissenschaftliche Filme in vielen Sprachen. Man kann auch live die Strahlenschauer anschauen, die runter kommen – die auf einer Karte visualisiert werden. Alles in allem ein sehr lohnenswerter Besuch.
Konzert
Wir wissen zwar nicht warum Malargüe ein Fiesta de la Nieve macht, da es hier auf 1400 Meter keinen Schnee gibt, aber im Zusammenhang mit Las Leñas ist das wohl eine Begründung.
So gingen wir bewaffnet mit Ohrenstöpsel auf das Konzert und hörten uns die Gruppen an. Es fing mit unbekannten Bands an und endete am Schluss mit einer sehr bekannten Band aus Argentinien und sogar eine aus Uruguay trat auf. Das Genre war Rock und etwas Karibik angehaucht mit den Bands Deja Vu, Mano Arriba und am Schluss die Las Pelotas, die in Argentinien recht bekannt sind und weswegen auch viele zum Konzert gekommen sind.
Musikalisch und mischtechnisch könnten die hier noch etwas Übung gebrauchen, obwohl es professionell aufgezogen war. Die Bands könnten etwas mehr Abwechslung in ihre Lieder bringen und nicht, wie es in ganz Lateinamerika üblich ist, ein Beat und der bleibt für alle Lieder gleich – sonst wäre echt Potential dabei.
Brotofen/Pizzaofen
Am nächsten Tag sahen wir noch einen der Grills, in dem noch ein Feuer vom Vorabend brannte und so kam Flo die Idee, das angesetzte Brot auf dem „Grill“ zu backen.
Leider kam ein starker Wind auf und so war es klar, wir brauchen einen Windschutz, und da es auf dem Platz viele Klinker Ziegel gab, wurden die einfach zur Hand genommen und ein Ofen gebaut. Das funktionierte so gut und das Brot bekam einen richtig guten Geschmack von dem Holz, so dass wir auf die Idee kamen am Abend Pizza zu machen.
So war die Idee des Pizzaofens geboren und es mussten noch mehr Klinker her, jetzt wurde der Ofen neu und direkt neben dem Ducato am Grillplatz gebaut und das Feuer wärmte diesmal die Klinker von unten und so hatten wir fast einen echten Holzofen für die Pizza. Dazu mussten der Flo noch mal los am Feiertag und Holz kaufen gehen, was in Argentinien kein Problem darstellt, es sind ja alles alte Asado-Liebhaber und da bekommt man immer Holz oder Kohle zum Grillen je nach Gegend. Es gibt Gegenden, da bekommt man nur Holz und in anderen bevorzugen sie Kohle.
Der Ofen funktionierte besser als gedacht und wir bekamen auch eine Temperatur von über 250 °C hin und die Pizzas wurden hervorragend, fast wie beim Italiener in Italien.
Paso Pehuenche
So nun konnte es weiter gehen nach Chile und wir erfuhren bei der Ankunft in Malargüe, dass der Paso Pehuenche geschlossen ist, der etwas kleiner ist als der Hauptpass von Mendoza nach Santiago und genau auf unseren Weg gelegen ist. So gingen wir noch mal zum Touristeninformation und fragten nach, denn auf der argentinischen Seite stand, dass er geschlossen ist und auf der chilenischen war er offen – was stimmt da jetzt? Bei der Touristeninformation erfuhren wir, dass er offen hat und so ging es ab über die Grenze und davor mussten wir die Vorräte, die wir für die Fahrt nach Mendoza gekauft hatten, kochen, dass wir sie mit nach Chile nehmen konnten.
Es klappte alles Bestens, wir kamen mal wieder ohne Probleme über die Grenze, können aber bis heute nicht ganz verstehen, warum der Pass so lange zu hatte, ganze 20 Tage, so viel Schnee war gar nicht da; bei uns würden wir ja nirgends mehr hinkommen wenn wir bei so wenig Schnee die Pässe schließen. Gut hier wird auch hauptsächlich mit Sommerreifen und wenig Profil gefahren.