Auto
Straßenbedingungen
Die Straßenverhältnisse darf man nicht mit Europa vergleichen, im Grunde sind sie in Ordnung, aber für die hohen Mautkosten könnten die Straßen deutlich besser sein und ohne die gefürchteten Löcher im Asphalt.
Verlässt man die Hauptstraßen findet man genug Schotterstraßen vor, die auch in schlechten Zustand sind und mit scharfkantigen Steinen bespickt sind. So sind normale Straßenreifen schnell an ihren Grenzen und man sieht viele Reifenpannen auf solchen Strecken.
Achtung Stoppschild – Gefahr für jeden Europäer, denn ein Chilene bleibt bei jeden Stoppschild stehen, auch wenn es keinen Sinn macht und er von 80 km/h abbremsen muss.
Die Chilenen haben keine gesunde Mischung an Autos, sondern die Masse sind große SUV, die sie nicht fahren können. Es gibt sehr viele Regeln und Gesetze, die aber von Chilenen nicht eingehalten werden wie z. B. während dem Autofahren darf nicht getrunken und gegessen werden genauso wenig das Handy gehalten werden.
Toppes/Bremshügel
So wie alle Südamerikaner mögen sie die Bremshügel sehr gerne. In der Regel werden sie angekündigt.
Tankstellenabdeckung
Ist sehr gut und man benötigt keinen Zusatzkanister, wenn man eine europäische Reichweite mit dem Fahrzeug hat.
Spritqualität
Ist im Grunde ganz gut und auch für europäische Fahrzeuge mit moderne Motoren kein Problem, denn der Schwefelgehalt liegt maximal bei 15 ppm.
Spritpreis
Es wird in Litern abgerechnet und man zahlt so 620 – 740 CLP je nach Gegend was ca. 0,82 € – 1 € sind.
Maut
Die Autobahn und einige gut ausgebaute Schnellstraßen verlangen Maut. Santiago de Chile hat ein eigenes Mautsystem, welches elektronisch geht und für Ausländer nicht funktioniert und man sich somit eine Tageskarte kaufen muss, auch wenn man nur z. B. 5 km fährt. Somit umfährt man einfach die Autobahn oder einfach ganz Santiago.
Reparaturen
Besser die maximal 200 km fahren nach Argentinien und dort reparieren lassen und ggf. die Teile davor in Chile kaufen je nach Modell. Bei uns sind die Teile sogar in Argentinien billiger gewesen und es gab viel mehr Auswahl.
Wir haben aus Deutschland ein ausgeschlagenes Lenkgetriebe mitgebracht und es musste repariert werden. Fiat, Citroen und Peugeot sind baugleich aber keiner hatte das Lenkgetriebe bzw. uns wurde nicht geholfen, sondern nur immer nein gesagt, haben wir nicht und nicht wie man es in Südamerika kennt, dass man versucht zu helfen. In Chile heißt es nur: „Welches Auto“ → Ducato, „Welcher Motor“ → 2,8, Antwort nein gibt es hier nicht und auch das Teil nicht. So haben wir gleich nach der OEM Nummer der drei Marken gesucht und immer wurde nur Nein gesagt. Man muss sehr hartnäckig sein und was aus Argentinien zu holen geht gar nicht, da soll man lieber es aus Deutschland holen – was auch wegen dem Zoll geht, denn Chile hat die meisten Freihandelsabkommen der Welt. Wir fanden dann einen Spezialisten, der uns das Lenkgetriebe reparierte, aber das ist mehr ein Lottosechser gewesen.
Filter
Es ist zu empfehlen, wenn es das Modell nicht in Chile gibt, aber in Südamerika oder es um Standardteile geht, wie Luft/Dieselfilter, einfach mit dem Filter in den Laden gehen und ggf. Mahle oder bekannte Markennamen mit Modellbezeichnung vorlegen und schon haben sie ihn.
Ölwechsel
Das ist ein leidiges Thema, wir haben einen in Argentinien machen lassen, der kannte sich sehr gut aus, aber in Chile, wenn der Flo nicht aufgepasst hätte, wäre noch die Hälfte an Öl drinnen geblieben und der Motor hätte eine heilige Motorölung bekommen – wir mussten den Einfülltrichter ran bringen.
Reifen
Unsere Reifen waren auch irgendwann durch, da es das Problem mit dem Lenkgetriebe auf die Reifen ging. Am Billigsten gibt es die Reifen in der Zona Franka, wenn sie die Abmessungen da haben, aber wir haben in Chile die Erfahrung gemacht, dass man mit Whatsapp, auch welche bestellen kann. Sonst kann man die bekannten Allterrain Reifen noch günstig in Paraguay kaufen.
Campen
Freicampen
Geht sehr gut, wenn man außerhalb der Städte campiert. Aber Vorsicht in den großen Städten.
Campingplätze
Ja gibt es, aber kosteten in unserer Zeit mindestens 8.000 CPL (10,50 €) pro Person und oft haben die nicht mal Internet gehabt und Duschen waren auch nicht besonders. Die Campingplätze sind im Grunde recht basic und im Verhältnis viel zu teuer – was in Chile normal ist.
Wasserversorgung
Man bekommt an den Copec Tankstellen Wasser – mal gutes, mal nicht so gutes. Ansonsten abgesehen von der Atacamawüste gibt es auch gutes Trinkwasser, nur haben die Chilenen die Eigenschaft alles Wasser übermäßig zu chloren, was wir nicht mögen.
Gas
Es wird immer schwieriger seine Gasflasche/Tank füllen zu lassen, am Besten hat man einen LPG Anschluss und dann kann man als Auto einfach tanken.
Sprache
Das Spanisch ist nicht so klar wie in den Nördlichen Ländern und viele Silben werden abgeschnitten.
Leute
Sind sehr verschlossen und wollen einem nicht helfen. Ein Chilene liebt es sich fest zu fahren mit einem 4×4 Fahrzeug und wenn man dann hilft und einem was kaputt gemacht wird, sagen sie nur Danke und hauen ab. Man fühlt sich in dem Land, wenn man etwas mehr will als nur durch zu fahren, wie im Kindergarten – man wird sehr viel bevormundet.
An Supermärkten wird öfters mal eingebrochen in die Autos, bei uns haben sie es versucht, aber wir haben eine zweite Schließanlage und die typischen Einbruchlücken geschlossen. Reifen werden in Santiago und Valparaiso gerne aufgestochen.
Polizei
Hatten wir keinen Kontakt und nie ein Problem – sind aber voll gepanzert unterwegs.
Einkaufen
Jumbo, Walmart (Lider) und Unimac sind die größten Supermärkte, ansonsten gibt es einiges, aber alles wie gewohnt gesüßt und pasteurisiert und dreimal hintereinander abgetötet oder so ähnlich. Es gibt aber auch viele Importprodukte aus Deutschland und dem Rest von Europa.
Essen gehen
Wer zu viel Geld übrig hat und für wenig Leistung Geld zahlen will → OK. In der südlicheren Gegend und bei den Patagoniern, die sich etwas abgrenzen von den Chilenen und auch viel freundlicher sind, gibt es dann wieder Kuchen – ja Kuchen, der wird auch so geschrieben wie daheim bei der Oma.
Skitouren und Skifahren
Wir waren zum Skitouren gehen hier und da zeigt erst ein Chilene was er kann.
Die Chilenen nördlich von Puerto Montt bekommen normalerweise kein Schnee zu Gesicht – so fahrt er mit Formel 1 Reifen in den Schnee und dann wundert sich, warum er rutscht. So gibt es Straßen, die haben Kettenpflicht und es wird penibel befolgt, außer man hat einen 4×4, dann braucht man es nicht – verstehen wir nicht, denn bergab bremsen alle Fahrzeuge gleich. Wir sind mit unseren Ganzjahresreifen einfach ohne Ketten gefahren und hatten nie ein Problem, man kann ja selbst abschätzen wann man sie benötigt. Wir hatten Schneeketten dabei, was auch zu empfehlen ist, denn es wird nur sehr schlecht geräumt und sie haben keine Räummaschienen wie wir.
Lawinen
Im Prinzip benötigt man Lawinenerfahrung und sollte auch Schneeprofile graben und das Wetter beobachten, denn es gibt keinen Bericht. Die Einheimischen gehen häufig komplett ohne Ausrüstung ins Gelände, aber oft gehen sie nicht bis zum Gipfel sondern 100-200 hm reichen ihnen aus. Auch hier wird man bevormundet und die CONAF meint zu wissen, was man kann und weiß, aber wer viel fragt bekommt viele Antworten.
Schneebedingung
Der Schnee fällt fast immer mit Wind und gerade in den hohen Anden hat es danach lange schönes Wetter und der Schnee kann sich setzen, der Pulverschnee ist oft leicht gepresst und auch abgeblasen. Es kann vorkommen, dass man an einem Tag Pulverschnee und Firnschnee (am abgeblasenen Hang) fahren kann.
Harscheisen gehören eigentlich zum Standardgepäck und ggf. sogar Steigeisen – die hat der Flo viel verwendet.
Kulisse
Es ist schon einmalig auf einem Vulkan, der auch noch aktiv ist und grummelt, hinaufzugehen und die frei stehenden Vulkane zu sehen.